Bewerbung beim Headhunter – Tipps für Kandidaten

Bewerbung beim Headhunter – Tipps für Kandidaten

Sie sind bereit für die nächste große Herausforderung Ihrer Karriere und streben den nächsten Karrieresprung an. Entweder haben Sie eine interessante Stellenanzeige in einem Online-Jobportal entdeckt oder sind direkt auf eine offene Stelle angesprochen worden und spielen nun mit dem Gedanken, sich zu bewerben. Wir geben Ihnen für Ihre Bewerbung beim Headhunter Tipps für einen erfolgreichen Bewerbungsprozess.

In beiden Fällen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Kandidatensuche von einer Personalberatung bzw. einem dort tätigen Headhunter, so lautet die gängige Bezeichnung für den projektverantwortlichen Personalberater, durchgeführt wird. Hiervon versprechen Unternehmen sich Kandidaten in größerer Anzahl und von höherer Qualität.

Auch als Kandidat profitieren Sie von einem objektiven Prozess, einer höheren Prozessgeschwindigkeit und einer professionellen Abwicklung. Außerdem übernimmt die Personalberatung bei der Gehaltsverhandlung und Vertragsgestaltung die Funktion des Moderators zwischen Unternehmen und Bewerber.

Um Ihre Erfolgschancen zu maximieren, wollen wir Ihnen den Such- und Auswahlprozess von Personalberatungen nahebringen und die häufigsten Fragen von Kandidaten beantworten und Ihnen Tipps für eine optimale Bewerbung beim Headhunter geben.

Die Vorgehensweise von Headhuntern in 5 Schritten

In der Regel besteht der Such- und Auswahlprozess von Headhuntern aus 5 Schritten:

  1. Kandidatensuche (etwa per Direktansprache und/oder Anzeigenschaltung)
  2. Vorauswahl anhand der eingereichten Unterlagen (Anschreiben, Lebenslauf)
  3. Mehrstufiges Assessment (Interviews, Persönlichkeitstests, Case Studies, ACs, etc.)
  4. Interviews mit den Top 10-20 Kandidaten
  5. Präsentation beim einstellenden Unternehmen und deren Entscheidern

Der breitbandige Personalsuch- und mehrstufige Personalauswahlprozess von heiden associates weist einige Besonderheiten im Vergleich zu anderen Headhuntern auf.

Eine komplette Beschreibung finden Sie hier: Unser Executive Search-Prozess


Erfolgreiche Bewerbung beim Headhunter – Tipps für Kandidaten

1. Wann nehme ich Kontakt mit einem Headhunter auf?

Wenn Sie über eine Anzeige auf die Vakanz aufmerksam wurden, kontaktieren Sie die Personalberatung bzw. den verantwortlichen Headhunter am besten telefonisch vor der Bewerbung, falls Sie wesentliche Punkte für oder gegen die Bewerbung klären wollen.

TIPP: Vergessen Sie nicht, dass dies Ihre erste Chance für einen guten ersten Eindruck ist und auch auf den weiteren Auswahlprozess Einfluss nehmen kann.

Bereiten Sie sich auf diesen Anruf vor. Überlegen Sie sich Ihre Fragen im Vorfeld und nicht erst im Gespräch. Die Frage, ob Sie sich überhaupt bewerben sollen, mag in einem Karriere-Coaching sinnvoll sein, mit Ihrem Anruf beim Headhunter bewerben Sie sich ab der ersten Minute!

Die Entscheidung für oder gegen einen ersten Anruf können Sie auch vom gesuchten Profil in der Ausschreibung abhängig machen. So sagt ein Kandidat, den heiden associates in eine Geschäftsführerposition vermittelt hat: „Ob sich ein Anruf lohnt, hängt auch von der ausgeschriebenen Stelle ab. Wenn eine Vertriebsperson gesucht wird, ist ein Anruf Pflicht, denke ich.“

Im Falle einer Direktansprache am Arbeitsplatz per Telefon: Fragen Sie nach den Kontaktdaten des Headhunters, wenn Sie anhand der kurzen Schilderung der Vakanz neugierig geworden sind und rufen außerhalb ihres Unternehmens zurück. Andernfalls können Sie und auch der Headhunter rechtliche Probleme mit ihrem Unternehmen bekommen. Wenn Sie nach einer Email-Adresse für die Zusendung weiterer Informationen gefragt werden, geben Sie IMMER eine private Email an. Fancy Namen mögen hipp sein, aber Vorname.Nachname@anbieter.de ist immer noch am professionellsten.

TIPP: Zeigen Sie sich im Telefoninterview professionell. Fragen wie „ … wie sind sie auf mich gekommen“ zeigen, dass Sie noch nie Kontakt mit einem Headhunter hatten und sind deshalb zu unterlassen. Eine professionelle Personalberatung weiß, wie passende Kandidaten identifiziert und angesprochen werden.

TIPP: Kritisch ist die Frage nach dem erwarteten Gehalt. Es macht wenig Sinn, in einen intensiven Bewerbungsprozess einzusteigen, wenn das Budget der Position und Ihre Gehaltserwartung deutlich voneinander abweichen. Von daher ist es durchaus legitim sich frühzeitig nach einem Gehaltsrahmen zu informieren oder seine Erwartung an die Position klar zu kommunizieren. Wir empfehlen dieses Thema im ersten längeren Gespräch mit dem Headhunter anzusprechen. Übrigens, ein professioneller Kandidat weiß, was auf seinem Preisschild steht. Rumlavieren bei der Gehaltsfrage zeugt von Unsicherheit, denn von wirklicher Souveränität.


2. Soll ich nach Einreichen der Bewerbungsunterlagen nachhaken, um besonderes Interesse zu signalisieren?

Der Personalsuch- und -auswahlprozess der meisten Personalberatungen ist hoch effizient und folgt klaren Abläufen. Bei heiden associates dauert die Kandidatensuche 5-6 Wochen, die Vorauswahl anhand der Unterlagen 5 Tage und die anschließenden Interviews ca. 2 Wochen. Zwischenzeitliche Kontaktaufnahmen sind in den seltensten Fällen nötig und werden in der Regel nicht positiv gewertet.

TIPP: Hinweise auf spontane längere Auslandsreisen oder Krankenhausaufenthalte sind dagegen wichtig, um verzögerte Rückmeldungen von Ihnen richtig einzuordnen.

Eine ereignisgetriebene Kommunikation zeichnet eine professionelle Personalberatung aus. Angefangen von einer raschen Eingangsbestätigung Ihrer Unterlagen, einem Zwischenbescheid nach Abschluss der Suche und einer zeitnahen Absage oder Einladung zum ersten Kennlerngespräch. In welcher Form dieses Gespräch stattfindet, hängt von der Personalberatung statt – von Telefon, Skype oder einem persönlichen Gespräch sind alle Formen denkbar.


3. Welche Unterlagen reiche ich für eine Bewerbung ein und worauf kommt es an?

Im ersten Schritt reichen Anschreiben und Lebenslauf aus. Dabei werden vor allem zwei Aspekte beurteilt:

  • Werdegang/Erfahrungen
  • Match auf die ausgeschriebene Stelle

Die besten Chancen, in die nächste Runde zu kommen, haben Sie mit einem gut strukturierten Lebenslauf und klar fokussiertem Anschreiben. Das Anschreiben sollte einen direkten Bezug auf die ausgeschriebene Position und den zukünftigen Arbeitgeber haben. Serienbriefe und unpersönliche Anreden führen dazu, dass Ihre Bewerbung schnell in der Rundablage landen.

Weiterhin gehen Sie auf die wichtigsten Merkmale des Kandidatenprofils ein und erläutern Ihren Match, d.h. aus welchen Gründen Sie besonders auf das Profil passen. Zusätzlich sollte das Anschreiben Ihren frühestmöglichen Eintrittstermin, Ihre Gehaltserwartung inkl. Zusatzleistungen (PKW, Versicherungen, etc.) enthalten.

Wird im Stellenprofil kein Arbeitgeber genannt, sollten Sie insbesonders bei einem ungekündigten Arbeitsverhältnis ein Sperrvermerk mit bestimmten Unternehmen angeben, um ein Vagabundieren Ihrer Unterlagen zu unterbinden.

TIPP: Im Lebenslauf sollten Sie die Aspekte herausstellen, die Sie besonders für die ausgeschriebene Stelle qualifizieren. Darüber hinaus sind zahlenmäßige Angaben Ihrer erreichten Erfolge als absolute oder relative Größen anzugeben – wenn dies Vertraulichkeitsvereinbarungen mit Ihrem aktuellen bzw. vergangenen Arbeitgeber zulassen. Bei weniger bekannten Unternehmen ist eine kurze Beschreibung des Unternehmens (Branche, Geschäftsmodell, Mitarbeiterzahl, Umsatz, Standorte, etc.) für den Personalberater hilfreich, um zu sehen, ob Ihr Hintergrund zu den Erwartungen seines Mandaten passt.


4. Wie bereite ich mich auf das Interview mit dem Headhunter vor?

Einige Personalberatungen führen mehrere Interviews vor der eigentlichen Präsentation beim Auftraggeber durch. Das erste Interview wird häufig telefonisch mit dem Headhunter selbst oder einem Researcher/Junior Berater geführt. Bei heiden associates führen wir das erste Interview per Skype, um auch ein Gesicht zur Stimme zu haben. Das hat den Vorteil, dass nur ein geringer Unterschied zum persönlichen Interview von Angesicht zu Angesicht besteht.

Im ersten Interview werden die wesentlichen Eckdaten erfragt und der berühmte „erste Eindruck“ eingeholt. Typischerweise dauern derartige Kennlerngespräche am Telefon/Skype ca. 30 Minuten.

TIPP: Um bei Skype- und Telefoninterviews keinen negativen ersten Eindruck zu hinterlassen, sorgen Sie vorher unbedingt für reibungslos funktionierende Technik. Ihr Schnurlostelefon/Handy sollte aufgeladen sein und über eine gute Netzanbindung verfügen. Am sichersten ist der Griff zum Festnetztelefon. Kommt ein Skypeinterview auf Sie zu, kontrollieren Sie vorher Webcam, Mikrofon und Lautsprecher, am besten durch einen Testanruf mit einer bekannten Person. Außerdem sollte Ihre Internetanbindung stabil und für eine Video-Übertragung ausreichend schnell sein.

Der Raum, in dem Sie das Skype-Interview führen, kann durchaus privaten Charakter haben, sollte allerdings auch nicht zu privat sein und keine Eindrücke aus Ihrem Leben präsentieren, die zu intim sein könnten, wie zum Beispiel Ihr Schlafzimmer, Küche o.ä. Vom Dresscode empfehlen wir Business Casual, sprich Sakko ohne Krawatte..

Das zweite Interview bei heiden associates wird mit den „Top 10“ des mehrstufigen Assessments ca. eine Woche später persönlich durchgeführt. Schwerpunkt liegt hier auf der fachlichen Passung des Bewerbers mit dem Stellenprofil. Hierzu stellen wir von heiden associates den Kandidaten im Vorfeld des Interviews eine Fallstudie, die wir mit unserem Auftraggeber abgestimmt haben. Seine Analysen und Ableitungen diskutieren wir u.a. im zweiten Interview. Dadurch haben wir über alle Top 10 Kandidaten eine sehr gute Vergleichsmöglichkeit, wie eine Person sich dem Thema nähert und es gegenüber dem Headhunter vorträgt und verteidigt.

TIPP: Die Antwort auf die Frage nach dem Dresscode beim persönlichen Kontakt mit dem Headhunter oder bei einer Präsentation vor den Entscheidern lautet: Kommt drauf an! Wenn Sie sich auf eine Führungspositon in einem Start-Up Unternehmen bewerben, ist ein schwarzer Anzug mit Hemd und Krawatte, Manschettenknöpfe und Einstecktuch „overdressed“. Bei einer Bewerbung im Finanz- oder Consultingbereich kann dieser Kleidungstil für eine gehobene Führungsposition adäquat sein.

Um sich in der finalen Präsentation beim Auftraggeber gut darstellen zu können, kennen Sie die wesentlichen Stationen Ihres Werdergangs und die Motivation, warum Sie diese Schritte gegangen sind, haben sich über das Unternehmen im Vorfeld gut informiert (Homepage, elektronischer Bundesanzeiger, Pressespiegel, etc.) und können stichhaltig anhand Ihrer vergangenen Tätigkeiten und Erfolge darlegen, warum Sie der richtige Kandidat für die ausgeschriebene Stelle sind.

TIPP: Auf die Gehaltsfrage (Fixum und variabler Anteil) sollten Sie eine klare Antwort parat haben, Aussagen zu vergangenen Gehältern oder wie viel Sie eigentlich „wert“ sind, zeugen von mangelnder Souveränität und auch Professionalität.

Philip Gabler, der vor kurzem einen Executive Search-Prozess erfolgreich durchlaufen hat, gibt folgende Tipps: „Die eigenen Stärken sollte man auf jeden Fall kennen und formulieren können. Besonders wichtig ist, einen konkreten Bezug zum Unternehmen und der zu besetzenden Position herzustellen und die Stärken konkret auf das ausgeschriebene Profil zu beziehen. Auch moderates Namedropping kann hier nicht schaden. Wenn man schon mit Mitarbeiter des Unternehmens kennt, kann man das durchaus erwähnen.“

TIPP: Zum Thema Namedropping aus Sicht eines Headhunters: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Bei einer Vertriebsposition aus der gleichen Branche kann es im Vorstellungsgespräch durchaus vorkommen, dass bestimmte Netzwerkkontakte im Gespräch hinterfragt werden. Wenn Sie Namen nennen, dann wirklich belastbare Kontakte! Andernfalls kann ein Namedropping auch schnell zum Bumerang werden.

Übrigens werden im Vorfeld oder auch im Vorstellungsgespräch nach Referenzgebern gefragt. Hier sollten Sie sich rechtzeitig Gedanken machen, wer dafür in Betracht kommt. Ein zeitlicher Bezug zur aktuellen bzw. letzten Position sollte gegeben sein. Referenzen aus dem Privatumfeld sind zu vermeiden. Ein Referenzgeber sollte von Ihnen vor Anruf des Headhunters oder Entscheiders über den Zweck informiert und sein Einverständnis eingeholt werden. Erst dann werden sein Name und seine Kontaktdaten an Dritte weitergegeben. Damit zeigen Sie Professionalität im Bewerbungsprozess.

Fazit: Eine gute Vorbereitung über alle Phasen des Bewerbungsprozesses ist ein wesentlicher Faktor für ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch!

Weitere Tipps für eine gelungene Vorbereitung eines Assessment-Interviews mit einem Headhunter finden Sie in diesen beiden Artikeln:

Vorbereitung auf ein Management Audit

Leitfaden: Strukturiertes Interview

thomas_heiden2Ein Beitrag von Dr. Thomas K. Heiden

Dr. Thomas K. Heiden und die Personalberatung heiden associates unterstützen Startups und gestandene Unternehmen bei der Suche nach hochkarätigen Führungskräften, der Beurteilung der Managementebene und beim Aufbau erfolgreicher Teams.

Wir von heiden associates wollen Sie noch erfolgreicher machen!

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